MVB Data Summit 2022 – Featuring Harald Henzler

Am 24.11.2022 findet der diesjährige MVB Data Summit als Online-Ausgabe statt. Natürlich ist der MVB Data Summit mittlerweile eine Institution für alle, die sich mit Metadatenmanagement in der Buchbranche beschäftigen. Trotzdem möchten wir Ihnen noch ein wenig Appetit auf die bevorstehende Veranstaltung machen. Dafür haben wir Harald Henzler, Geschäftsführer von Smart Digits und Moderator unserer Veranstaltung, befragt, wie es aktuell um das Metdatenmanagement bestellt ist und wohin die Reise geht.

Harald Henzler
© Christoph Boeckheler

Harald, was treibt Dich im Bereich Metadaten gerade ganz besonders um?

Das spannende an dem Thema ist ja, dass es so vielfältig ist und so vieles mit dem zu tun hat. Drei Themenblöcke stehen bei mir im Vordergrund:

  • Zum einen ist das die Frage, über welche Metadaten uns Informationen zum Krieg zugespielt werden und wieso soziale Netzwerke im Sinne von Sinan Arals „Hypemachines“ uns lieber Gerüchte vorsetzen als Wahrheiten. Das ist ein breites, gesellschaftlich relevantes Thema und an der Hochschule ist es zentral, dass sich Studierende damit befassen, denn sie sind die Entscheider der Zukunft.
  • Ein weiteres Thema ist die Analyse von Kundinnen und Kunden und mit welchen Metadaten man sie beschreiben kann, um sie damit auch im Netz besser ansprechen zu können. Das sind zum einen die sogenannten Jobs-to-be-done relevant, aber natürlich auch die Motive. Letztere lassen sich mit der Limbic-Map® gut erfassen, mit der ich seit über 20 Jahren arbeite, seit ich das erste Buch von Hans-Georg Häusel verlegt habe. Dass hieraus dder neue Klassifikationsstandard „Lesemotive“ entwickelt wurde, freut mich besonders.
  • Und dann wäre da noch das Thema, wie man das gemeinsame Wissen über die Kundschaft bestmöglich bündeln kann. Die Metadaten liefern hier so viel Wissen, das noch kaum genutzt wird. Mit meinem Hochschulkollegen Heiko Beier kann ich mich hierzu immer austauschen und bei seinem Software-Anbieter Moresophy erkennen, was technologisch gerade möglich ist.


Über welches Thema möchtest Du Dich mit den Teilnehmenden des MVB Data Summits gerne austauschen?

Das Motto unserer Tagung im November gibt das eigentlich schon vor: Welche Kennzahlen nehme ich eigentlich her, um mein Geschäft bestmöglich zu steuern? Dabei tauchen immer wieder die Schlagworte „Customer Centricity“, „Big Data“ und „Digital Touchpoints“ auf. Aber ich habe nicht den Eindruck, dass es schon überzeugende Lösungen in den Verlagen gibt, die verschiedenen Bereiche auch zu bündeln und Kennzahlen abzuleiten. Noch kochen die Abteilungen zu sehr ihre eigenen Süppchen und die Erfahrungen aus Marketing, Vertrieb, PR und Lektorat werden zu wenig gebündelt. Über mögliche Lösungen, machbare Wege, dazu möchte ich mich gerne austauschen, dazu möchte ich gerne mehr hören, wie das Andere sehen und machen.

Wie sieht Dein ideales Cockpit für erfolgreiches Metadatenmanagement in drei Jahren aus?


Das Bild einer Business Model Canvas fällt mir da immer ein. Eine einfache Übersicht der priorisierten Metadaten, die aber gar nicht alle neun Felder umfasst, sondern eher nur vier:

  • Metadaten zu meinem Produkt – aus dem Produkt heraus gedacht sowie der kaufmännischen Bewertung meiner Angebote nach der BCG-Matrix
  • Metadaten zu meiner Kundschaft – vom Marketing und PR geliefert als Sammlung aller Rückmeldungen aus Marketingaktionen und den sozialen Netzwerken, gegliedert nach Personas
  • Metadaten zu meinen Channels – vom Vertrieb geliefert
  • Metadaten zum Markt und vergleichbaren Diskursen im Umfeld meiner Angebote

Und bei jedem Feld kann ich dann mit einem Klick in die Tiefe gehen, wenn ich will.

Ganz herzlichen Dank and Harald Henzler für den spannenden Einblick! Ich freue mich gemeinsam mit ihm auf eine tolle Veranstaltung im November.

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